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5. Schweizer Bildungsfestival:
Gesamt-Set

"Trauma - Chancen menschlicher Entwicklung"
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"Wenn Wunden nicht Heilen" mit Prof. Dr. Luise Reddemann (D). In der "Psychodynamisch imaginativen Traumatherapie (PITT)" werden Trauma und Resilienz immer zusammen gedacht. Es geht um die Erfahrungen mit dem Grauen und um die Überlebenskunst, und beides sollte von Stunde zu Stunde angemessen Platz finden. PITT hat sich vor allem in der Behandlung komplexer Traumafolgen bewährt. Wichtige Themen in der Behandlung sind: - Wie gross ist die Stabilität und wie kann diese erreicht werden? Es geht daher darum, für eine sichere Beziehung zu sorgen, die bereits vorhandenen Ressourcen zu erkunden und zu fördern, ein tragfähgies Arbeitsbündnis aufzubauen, das dem Patienten/der Patientin ermöglicht, sich die Erfolge der Therapie selbst zuzuschreiben. Dafür bedient sich PITT des ego state Modells, das bereits in sich ressourcenvoll ist. - die behutsame Bearbeitung traumatischer Erfahrungen mittels des "inneren Beobachters" und imaginativer Nachbeelterung. - sowie Raum für Trauer und Entwicklung neuer Perspektiven. Das Konzept wird theoretisch und anhand von Arbeiten mit Teilehmenden verdeutlicht.

"Trauma und Gehirn" - Der Beitrag der Neurowissenschaften zur Traumatherapie mit Prof. Dr. Bessel van der Kolk, einer ganz grossen Figur in der Traumaforschung. Direktor des Traumazentrums am Human Resources Institute Hospital in Boston, Professor für Psychiatrie an der Boston University Medical School und Direktor des Netzwerks für Komplexe Traumabehandlung, NCTSN.

Beim den psychischen Folgen eines Traumas interessiert van der Kolk die Kombination von psychologischen, biologischen, sozialen und neurophysiologischen Aspekten. Das Schlüsselelement bei der Psychotherapie von PTBS-Patienten ist die Integration des Fremden, des Unannehmbaren, des Furchterregenden und des Unverständlichen in ihr Selbstkonzept. Lebensereignisse, die anfänglich als fremdartig und dem passiven Opfer von außen auferlegt erfahren wurden, müssen als integrierte Aspekte der Geschichte und der Lebenserfahrungen des Individuums „personalisiert“ werden. In seiner Arbeit mit Trauma versucht er Geist, Gehirn, Körper und soziale Zusammenhänge zu verstehen.

"Die Stimme des Unausgesprochenen" Wie der Körper Trauma loslässt und Wohlbefinden wieder herstellt mit Dr. Peter A. Levine, führender Fachmann im Bereich der somatisch ausgerichteten Traumalehre. Peter Levine wurde mit dem 2010 „Lifetime Achievement Award“ für besondere Verdienste im Bereich der Körperpsychotherapie ausgezeichnet.

Trauma ist weder eine Krankheit noch eine Störung, betont Levine in seinem viel gepriesenen Buch „In an Unspoken Voice: How the Body releases Trauma and restores Goodness“. Diese Perspektive präsentiert er dieses Jahr am 5. Bildungsfestival in Weggis und weist dabei auf seine neuste Sicht der Dinge hin: Dass es sich bei einem Trauma um eine Verletzung handelt, die durch paralysierende Furcht, Hilflosigkeit und Verlust verursacht wurde. Und er weist auch den aus seiner Sicht fruchtbaren Weg aus dieser oft langfristig wirkenden Lebensbedrohung heraus: Wenn wir auf die Weisheit des lebendigen, spürenden Körpers horchen und unsere innewohnende Fähigkeit zur Selbstregulation von hohen Aktivierungszuständen und intensiven Emotionen nutzen, kann ein Trauma transformiert und geheilt werden.

Podiumsdiskussion und Schlussworte mit allen Referenten

Veranstaltungen mit Dr. Peter A. Levine

Veranstaltungen mit Prof. Dr. Luise Reddemann

Veranstaltungen mit Prof. Dr. Bessel A. van der Kolk