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8. Schweizer
Bildungsfestival:
Das Prozedurale Gedächtnis
Vortrag
"KÖRPER UND GEDÄCHTNIS - Woran wir uns erinnern, ohne zu erinnern, dass wir uns erinnern"
in Weggis
21. - 24. August 2014
Laufzeit: 343 Min. auf 2 DVDs (Englisch mit Deutscher
Übersetzung)
8. Schweizer Bildungsfestival: Das Prozedurale Gedächtnis
Am dritten Tag des Bildungsfestivals stand die Erkundung der grossen Signifikanz von tiefen Schichten eines
umfassenden Gedächtnis-Systems und die Anwendung des theoretisch erkannten Inhalts in die Welt der
praktischen Trauma-Heilung im Zentrum. Peter Levine demonstrierte zudem neue Wege der Gesundwerdung
in Form von Live-Demonstrationen.
Zurzeit findet im Bereich der psychotherapeutischen Welt ein Argumentationskrieg bzgl. neu entdeckter
Erinnerungen statt. Die grosse Streitfrage ist, ob Erinnerungen, die aus dem unbewussten Gedächtnis durch
spezifische Methoden ausfindig gemacht wurden, faktisch wahr sind oder nicht. Auf den Bereich des Traumas bezogen erkennen wir ein Problem, da im Trauma das Gedächtnis oft völlig zersplittert und inkongruent ist. Gleichzeitig braucht es in der Trauma-Begleitung eine Form von Erzählen.
Aus der Perspektive des SOMATIC EXPERIENCING (SE) kann das Entstehen von nicht echten Erinnerungen
minimalisiert werden, indem traumatisierte Menschen in der Aufarbeitung des Erlebten mit einem
“Von-Unten-Nach-Oben” (“Bottom-Up”)-Zugang geführt und begleitet werden. Im Zentrum steht das Non-Verbale und so zum Teil auch das Vor-Verbale, das als Erfahrung im Körper einer Person steckt.
Auf diese Weise können wir das implizite prozedurale Gedächtnis des Körpers kontaktieren. Dieses wesentliche, weil wesens-nahe Gedächtnis ist anfänglich scheinbar ohne Kontext.
Mit Werkzeugen aus dem SE finden wir aber einen Zugang zu Informationen aus der Vergangenheit, können dem Körper helfen, sich von Blockaden zu befreien und zuvor nicht abgeschlossene Prozesse abzurunden.
Das so Erfahrene kann dann auch in einen Kontext gestellt werden. Auf dieser Kernebene erfolgt der Eintritt in die Welt der emotionalen und episodischen Funktionen unseres Gedächtnisses. Dort kann auf Grund der vom Körper erzählten Fakten eine kohärente Geschichte gewoben, eine starke mythische Identität gebaut und
dadurch das Leben vorwärtsbewegt werden. Auf diese Weise können viele der möglichen Fallgruben
geborgener rätselhafter Erinnerungen umgangen werden. Stattdessen finden die begleiteten Personen den
Weg in Richtung eines vitalen, sinnvollen und erfüllenden Lebens.