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Der Kampf um
die Demokratie
und der Terror
Wie ist es zu verstehen, daß gerade Menschen anderen gegenüber pathologisch gehorsam sind, obwohl sie
von ihnen zutiefst traumatisiert oder verletzt wurden?
Täter und Opfer halten die gefährlichste Symbiose aufrecht, ein ganzes Leben lang nacheinander zu suchen.
Der linke und rechte Extremismus, die Gewalt in ihren verstecktesten Formen und der offene Terror gegen
andere und sich selbst: das sind die Endpunkte der Zerstörungsspirale, die sich scheinbar naturnotwendig dreht. Kann sie nicht angehalten werden? Was ist zu tun?
Arno Gruen plädiert für Kultur der inneren Autonomie, die sich nicht als Stärke inszeniert oder Überlegenheit
vorgibt. Autonomie ist Übereinstimmung mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen. Wer derart frei ist, braucht keine Posen, spielt keine Rollen und keine öffentliche Selbstinszenierung.
Die Verteidigung gegen den Terror, das Führen von Kriegen ist teurer als alle Investitionen in das Leben.
Nur so lassen sich demokratische Gesellschaften retten.
Arno Gruen, geboren 1923 in Berlin, emigrierte 1936 in die USA, wo er 1961 als Psychoanalytiker bei Theodor Riek promovierte. Er war als Professor und Therapeut an verschiedenen Universitäten und Kliniken tätig.
Daneben führte er seit 1958 eine psychoanalytische Privatpraxis in Zürich, wo er seither lebt.
Für sein Buch "Der Fremde in uns" erhielt er 2001 den Geschwister-Scholl-Preis.